Machtkampf beim DFB: Kandidat Neuendorf muss sich entscheiden
Frankfurter Rundschau
Bernd Neuendorf will DFB-Präsident werden. Dafür muss er sich für oder gegen das Lager von Alt-Funktionär Rainer Koch entscheiden.
Frankfurt - Die selbst gewählte Sitzordnung beim Festakt im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens sprach Bände: Als der Deutsche Fußball-Bund den Julius-Hirsch-Preis für besonders engagierte Vereine im Kampf gegen Rassismus an Eintracht Frankfurt verlieh, hockten die gemeinsamen Interimschefs weit auseinander in Reihe eins: Peter Peters, kerngesund, links vor der Bühne, Rainer Koch, von einer Erkältung gezeichnet, rechts. Zusammenhalt sieht anders aus.
Ganz links außen, von Peters nur durch Bundesligaboss Christian Seifert getrennt, hatte sich Bernd Neuendorf platziert. Dieser Entfernung zu Koch darf auch symbolische Bedeutung beigemessen werden. Neuendorf hatte am Nachmittag bei einer Tagung der Landeschefs offiziell seine Kandidatur für die DFB-Präsidentschaftswahl am 11. März 2022 bestätigt. Der Bonner tritt gegen den in Dortmund beheimateten Schalker Peters an.
Es deutet alles darauf hin, dass es zu einer geheimen Kampfabstimmung kommen wird. So viel Demokratie wäre neu für den DFB, wo derart bedeutende Personalien in der Vergangenheit stets weit vorher ausgekungelt wurden. Die Folgen sind bekannt: Die letzten drei Präsidenten mussten unter unwürdigen Umständen abdanken.