"Müssen das globale Sparschwein nur anzapfen"
n-tv
Im Wahlkampf poppt das Thema Schulden immer wieder hoch - denn der deutsche Staat hat sich in der Pandemie nicht nur mit dreistelligen Milliardensummen verschuldet. Er muss auch künftig kräftig investieren, vor allem in den Klimaschutz. Aber wie das Ganze finanzieren?
Der Ökonom Moritz Schularick rät der Bundesregierung, Schulden aufzunehmen und nicht die Steuern zu erhöhen. "Es wird so viel Geld auf der Welt gespart, viele Investoren möchten es dem deutschen Staat quasi umsonst geben. Wir müssen das globale Sparschwein nur anzapfen", sagte Schularick im Podcast "Die Stunde Null". Man solle mit den "Kulturkämpfen" etwa um die schwarze Null aufhören. "Wichtig ist jetzt, um es mal mit Helmut Kohl zu sagen, was hinten rauskommt - wir müssen mehr investieren. Ob wir das mit Nebenhaushalten machen oder die Schuldenbremse aussetzen, ist zweitrangig. Wenn Investitionen den nächsten Generationen zugutekommen, ist das Geld gut angelegt. Steuern zu erhöhen wäre volkswirtschaftlich gesehen Unfug." Schularick, der in den USA, Frankreich und Großbritannien geforscht und unterrichtet hat, gehört zu einer neuen Generation von Ökonomen, die mit ihren Studien - zu Finanzkrisen oder den Immobilienmärkten - bekannt geworden sind. Schularick hat in der Pandemie die Bundesregierung beraten.More Related News