Müller: Wagenknecht sollte nicht wieder kandidieren
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Die Landesvorsitzende der Linken in Mecklenburg-Vorpommern, Vanessa Müller, legt der parteiintern umstrittenen Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht einen Verzicht auf weitere Mandate nahe. Wenn Wagenknecht mit Parteitagsbeschlüssen ihre Schwierigkeiten habe, sollte sie bei künftigen Wahlen besser nicht wieder kandidieren, sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. "Sonst ist das schwierig."
Wagenknecht hatte der Regierung im Bundestag vorgeworfen, einen Wirtschaftskrieg gegen Russland "vom Zaun zu brechen". Sie forderte einen Stopp der wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen, denn Deutschland brauche auf absehbare Zeit Energie aus Russland. Kritiker in der Linken werfen Wagenknecht vor, nicht die Mehrheitsmeinung der Partei zu vertreten. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, trat wegen der Rede aus.
Vanessa Müller (22) führt seit März den Landesverband der Linken in MV gemeinsam mit dem Co-Vorsitzenden Peter Ritter. Sie verwies auf Parteitagsbeschlüsse zu Russlands Krieg gegen die Ukraine und zu Sanktionen. "Die sind sehr eindeutig und da kann man nichts missinterpretieren", sagte sie. Es gebe viele Meinungen in der Partei und das sei auch toll. Sie erwarte aber von Amts- und Mandatsträgern, dass sie sich an gefasste Beschlüsse halten.
Die nun entstandene öffentliche Debatte um die Wagenknecht-Rede lenke den Fokus weg von den wichtigen Themen, bedauerte Müller. "Wir haben viele Genossinnen und Genossen, die sich haupt- und ehrenamtlich engagieren, die stehen nicht im Fokus." Konflikte sollten nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen, sondern intern besprochen werden, warb die Studentin. "Wir können das Meiste erreichen, wenn wir zusammenhalten."