Mögliche Gefährdungslage an Synagoge
ProSieben
Zahlreiche Polizisten beschützen die Synagoge in Hagen am Mittwochabend. Es ist der höchste jüdische Feiertag - und die Polizei spricht von Hinweisen auf eine mögliche Gefährdungslage.
Wegen einer möglichen Gefährdungslage sind an einer Synagoge in Hagen in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Polizisten im Einsatz. Das teilte die Polizei Dortmund am Mittwochabend mit. "Polizeiliche Schutzmaßnahmen wurden entsprechend angepasst. Wir stehen in einem engen Kontakt mit der jüdischen Gemeinde", hieß es. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage, es seien Einsatzkräfte vor Ort. In der Synagoge befänden sich keine Menschen. Nähere Angaben sollten aber aus einsatztaktischen Gründen nicht gemacht werden.
Am Mittwoch und Donnerstag begehen Juden ihren höchsten Feiertag, Jom Kippur, den Versöhnungstag. Dann endet die Gedenk- und Bußzeit seit dem jüdischen Neujahrsfest Anfang September.
Das Geschehen in Hagen weckte Erinnerungen an den Terroranschlag in Halle in Sachsen-Anhalt. An Jom Kippur 2019 - damals am 9. Oktober - hatte ein bewaffneter Rechtsextremist versucht, gewaltsam in die Synagoge einzudringen. Als die Tür standhielt, erschoss er in der Nähe zwei Menschen und verletzte auf der Flucht zwei weitere.
Hagens Oberbürgermeister Erik Schulz versicherte der jüdischen Gemeinde angesichts der Bedrohungslage seine Solidarität. "So wenig wir auch über die genaue Situation wissen – in unseren Gedanken sind wir bei der Jüdischen Gemeinde Hagen", sagte er der "Westfalenpost". Schulz habe sich nach einem auswärtigen Termin auf den Weg gemacht, um sich vor Ort ein Bild von dem Einsatz zu verschaffen.