Männer und Medien
Süddeutsche Zeitung
Andreas Kriegenburg bringt bei den Bregenzer Festspielen Kleists "Michael Kohlhaas" auf die Bühne.
Am Ende kriegt Michael Kohlhaas seinen großen Monolog, das muss so sein im Theater. Max Simonischek steht vor dem Mikrophon, ein Kerl wie ein Baum, das Antlitz wie aus hartem Holz geschnitzt, die Sprache vibriert, die Stimme droht brüchig zu werden. Der Monolog ist keine freie Rede, ist die Erzählung von Kohlhaasens Hinrichtung, wie Heinrich von Kleist diese aufschrieb. Darin kommen vor: der rührende Abschied von den Kindern, der rätselhafte Zettel mit der Weissagung der Zukunft des Hauses Sachsen, den Kohlhaas wie eine letzte Hostie isst, die Genugtuung, letztlich recht zu kriegen, auf zweierlei Art, weil der schändliche Junker bestraft und sein eigener Kopf abgeschlagen wird. Simonischek ist zutiefst beeindruckend. Wie so einiges an diesem Abend.More Related News