
Mädchen in Afghanistan: „Es droht eine Generation ohne Chance auf selbstbestimmte Zukunft“
Frankfurter Rundschau
Vor vier Jahren übernahmen die Taliban in Afghanistan wieder die Macht. Bildungsaktivistin Hila Limar über tiefgreifende Rückschritte, weiter laufende Schulprojekte und die eindrucksvolle Widerstandskraft der Menschen. Ein Interview.
Unter den radikalen Islamisten dürfen Mädchen in Afghanistan maximal bis zur sechsten Klasse den Unterricht besuchen. Lediglich sogenannte Madrasas, Religionsschulen, stehen ihnen danach vereinzelt noch offen. Auch die Gesamtzahl der Kinder in Grundschulen sinkt, etwa weil Frauen als Lehrerinnen fehlen oder Kinder arbeiten müssen, statt zur Schule zu gehen. Durch das Aus des USAID-Programms der USA fallen außerdem andere Bildungsangebote für ältere Mädchen und junge Frauen weg. Welche Chancen auf Bildung Kinder im Land noch haben und was das für die Gesellschaft bedeutet, erklärt Hila Limar, die geschäftsführende Vorsitzende des Vereins „Visions for Children“. Der setzt sich für die Bildung von Kindern in Kriegs- und Krisengebieten ein, neben in Afghanistan etwa auch in Uganda. Limar reist regelmäßig nach Afghanistan und hat viele Kontakte in der afghanischen Diaspora in Deutschland.













