
Lula legt zum dritten Mal Präsidenten-Eid ab
n-tv
Bereits zum dritten Mal darf sich Luiz Inácio Lula da Silva Präsident von Brasilien nennen. In der Hauptstadt Brasilia leistet er am Neujahrstag seinen Amtseid. Die traditionelle Schärpe des Staatsoberhaupts erhält er entgegen der Tradition aber nicht von seinem Vorgänger.
Der neue brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat sein Amt angetreten. Vor dem Kongress legte das linksgerichtete Staatsoberhaupt seinen Amtseid ab. Anschließend sollte er im Präsidentenpalast die traditionelle Schärpe des Staatsoberhaupts erhalten - entgegen der Tradition allerdings nicht von seinem rechtsradikalen Vorgänger Jair Bolsonaro, der Brasilien vor der Amtsübergabe verlassen hatte und in die USA ausgereist war.
Am Nachmittag wollte Lula vor Hunderttausenden Anhängern auf einem Platz im Zentrum der Hauptstadt Brasilia seine erste Rede halten. Schon Stunden zuvor hatten die Menschen dort unter sengender Sonne gewartet. Begleitet wurde die Amtseinführung von einem massiven Polizeiaufgebot, nachdem ein mutmaßlicher Bolsonaro-Anhänger an Heiligabend einen Anschlagsversuch verübt hatte.
Für Lula ist es die dritte Amtszeit - er war bereits von 2003 bis 2010 Präsident. Seine Regierung profitierte damals vom Rohstoffboom und konnte über große Sozialprogramme Millionen Menschen aus der Armut holen. Allerdings blühte auch die Korruption. Lula wurde selbst wegen Korruption und Geldwäsche zu einer langen Haftstrafe verurteilt, das Urteil wurde später allerdings wieder aufgehoben. Nun ist er der erste demokratisch gewählte Präsident in Brasilien, der eine dritte Amtszeit antritt.