
Luftwaffen-Inspekteur will moderne Kampfjetflotte
n-tv
Der Inspekteur der Luftwaffe schildert den Bundeswehr-Alltag mit museumsreifem Gerät: Auf eine Tornadoflugstunde kommen inzwischen fast 200 Technikerstunden. Bei der Modernisierung der Kampfjetflotte verlangt Gerhartz eine politische Entscheidung.
Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, beklagt, dass die Technik der Luftwaffe teils "museumsreif" sei. "Unser aktueller Transporthubschrauber beispielsweise steht auch schon im Deutschen Museum", sagte Gerhartz dem "Handelsblatt". "Und um den Tornado in die Luft zu bekommen, ist erheblicher Aufwand notwendig. Auf eine Flugstunde kommen fast 200 Technikerstunden."
Das hundert Milliarden Euro umfassende Sondervermögen für die Bundeswehr könne deshalb nur "eine Anschubfinanzierung für wichtige Modernisierungsprojekte" sein, sagte der General weiter. "Aber wir müssen zusätzlich den regulären Verteidigungshaushalt dringend auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung erhöhen, um beispielsweise Munition zu beschaffen." Hier ginge es auch um Masse statt Klasse, erläuterte der Offizier im Gespräch mit der Zeitung. Die Bundeswehr dürfte "nicht in die Verlegenheit kommen, Billigdrohnen, die der Gegner massenweise produziert und losschickt, nur mit unseren extrem teuren und knappen Patriot-Raketen bekämpfen zu können".
Konkret forderte der Offizier auch eine Entscheidung über den Umfang der künftigen Kampfflugzeugflotte. "Augenblicklich ist nur die Finanzierung für den Ersatz unserer 93 Tornados durch 35 F-35 gesichert. Eine solche Reduzierung in der heutigen Zeit wäre sicher das falsche Signal", sagte Gerhartz dem Blatt.
