
London sieht Russlands Militär in der Zwickmühle
n-tv
Die britischen Geheimdienste sehen Moskaus Militärplaner vor einem Dilemma. Wegen Personalmangels stehe Russland vor der Entscheidung, entweder die Offensive im Osten oder Verteidigungslinien im Süden zu verstärken. Kiew meldet indes Erfolge in der Donbass-Region Donezk.
Das russische Militär hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste in der Ukraine mit wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen. Schon seit Beginn der Invasion habe Russland Probleme gehabt, die offensive Schlagkraft seiner Truppen aufrechtzuerhalten, erklärte das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdienstberichte.
"Neben der starken Unterbesetzung haben die russischen Planer mit dem Dilemma zu kämpfen, ob sie Reserven in den Donbass verlegen oder sich gegen ukrainische Gegenangriffe im südwestlichen Cherson-Sektor verteidigen." Diese Probleme würden immer akuter werden. Den Angaben zufolge nutzt Moskau für die Donbass-Offensive sechs Armeen mit einer theoretischen Gesamtstärke von 150.000 Soldaten. In den vergangenen Wochen habe Russland aber oft nicht mehr als 100 Mann zeitgleich bei Offensivoperationen eingesetzt. Auch wenn Russland weitere Geländegewinne erzielen könnte, komme der Vormarsch ohne operative Pausen wahrscheinlich in Zukunft nur sehr langsam voran.
Unterdessen meldete das ukrainische Militär die Abwehr eines russischen Vormarsches auf eine strategisch wichtige Stadt in der Region Donezk. Nach mehrtägigen Angriffen seien die russischen Truppen bei Awdijiwka zurückgedrängt worden, sagte der Chef der dortigen Militärverwaltung, Witali Barabasch.
