
London rückt wieder sehr viel näher an Brüssel
n-tv
So knapp das Brexit-Votum vor fünf Jahren ausfiel - die Folgen sind gravierend. Unter Premier Starmer nähern sich Großbritannien und die EU wieder an. Vor einem Gipfel einigen sich beide Seiten auf Abkommen, die London als Neuausrichtung bezeichnet. Es dürfte nicht allen im Königreich gefallen.
Großbritannien und die EU haben sich auf eine Neubelebung der Beziehungen verständigt. Das gab Premierminister Keir Starmer vor einem Gipfeltreffen mit den EU-Spitzenvertretern bekannt. "Es ist Zeit, nach vorne zu blicken - die alten politischen Auseinandersetzungen hinter uns zu lassen und pragmatische Lösungen zu finden, die das Leben der Briten verbessern", schrieb er auf X. Das Abkommen markiert die bedeutendste Neuausrichtung der Beziehungen beider Seiten seit dem Brexit im Januar 2020.
Die Vereinbarungen umfassen die Themenfelder Verteidigung, Sicherheit, Fischerei und Jugendmobilität, wie EU-Vertreter mitteilten. Dies würde es britischen Unternehmen auch ermöglichen, an EU-Rüstungsprojekten beteiligt zu werden. Die Vorlage sei den Vertretern der 27 EU-Mitgliedstaaten vorgelegt worden, hieß es weiter. Aus Diplomatenkreisen verlautete, dass diese zugestimmt hätten.
Der Durchbruch erfolgte vor einem im Tagesverlauf geplanten EU-Großbritannien-Gipfel, an dem unter anderem EU-Ratspräsident Antonio Costa, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Starmer - der früher für einen Verbleib Großbritanniens in der EU eintrat - teilnehmen sollen.
