Lockdown für alle – aber keiner weiß, wie
Die Welt
In Österreich ist das öffentliche Leben wieder drastisch eingeschränkt. Aber viele Menschen fühlen sich von der Regierung nicht ausreichend informiert. Besonders verunsichert sind Schulkinder und Arbeitnehmer. Die Regierung versagt erneut an einem entscheidenden Punkt.
Lockdown klingt konsequent, nach knallharten Maßnahmen. Doch was am Montag in Österreich in Kraft trat, war alles andere als das. Eingeleitet wurde der Tag mit einer Vielzahl von „Empfehlungen“, „Ausnahmen“ sowie Appellen an die Eigenverantwortung. Besonders in einem besonders sensiblen Bereich herrschte große Unsicherheit: an den Schulen. Dort standen viele Eltern gleich nach der Verkündung des Lockdowns am Freitag in Scharen, oft mit großen Einkaufstaschen, um Bücher und Lernmaterialien für drei Wochen nach Hause transportieren zu können. Nur: Es kamen keine Bücher und Materialien. Und auch am Montag gab es nicht viel mehr Klarheit.
Dass der Schulunterricht „eines der schwierigsten Themen im Lockdown“ sei, hatte Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) bei Verkündung der Maßnahmen am Freitag eingestanden. Seine Antwort auf das Problem: „Eltern wissen immer am besten, was für ihr Kind gut ist.“ Konkreter wurde er nicht, auch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) konnte bis Montagmorgen kaum Details nennen, wie der Schulalltag ablaufen soll und was genau jetzt die Vorgaben aus dem Bildungsministerium sind.