
LKW-Fahrer muss wegen Steinwürfen auf Gegenverkehr in Haft
n-tv
Immer wieder fliegen auf den Bundesstraßen 2 und 17 im Norden von Augsburg Steine auf Autos. Schließlich wird ein LKW-Fahrer festgenommen. Im Prozess bleibt sein Motiv im Vagen und er entgeht einer Verurteilung wegen Mordes.
Wegen zwölf Steinwürfen auf entgegenkommende Autos ist ein Lastwagenfahrer zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte den Mann in einer Reihe von Fällen wegen versuchten Mordes angeklagt, das Landgericht Augsburg folgte dieser Ansicht aber nicht. Die Strafkammer verurteilte den 50-Jährigen nur wegen Körperverletzungsdelikten, vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie Sachbeschädigung. Zudem wurde ihm der Führerschein entzogen.
Etliche Fahrzeuge waren von den Kieselsteinen aus der Fahrerkabine des Mannes getroffen worden, mehrere Windschutzscheiben wurden beschädigt. Drei Frauen und ein Mann wurden verletzt, aber nicht schwer. Die Fälle seien letztlich glimpflich ausgegangen, sagte der Vorsitzende Richter Franz Wörz. "In keinem einzigen Fall haben wir einen schweren Unfall."
Der angeklagte Rumäne hatte in dem Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt und dadurch ein aufwendiges Indizienverfahren vermieden. Er hatte die Steinwürfe mit der Langeweile während des langen Arbeitstages hinter dem Steuer begründet. Erst seien Apfelreste und Bananenschalen aus dem Fenster geflogen, später waren es die Steine. Der Mann räumte ein, dass er dabei mit möglichen "katastrophalen Folgen" gerechnet habe - aber nur mit schweren Unfällen, töten habe er niemanden wollen.
