
Liverpool-Coach Klopp verzockt sich mit Thiago
n-tv
Jürgen Klopp kassiert in seinem vierten Champions-League-Finale die dritte Niederlage. Doch der Coach spürt bei aller Enttäuschung vor allem Stolz. Stolz auf eine bemerkenswerte Saison. Dass ausgerechnet im Endspiel wichtige Leistungsträger patzen, ist bitter.
In der Kabine des FC Liverpool mochte niemand den Stolz teilen, den Trainer Jürgen Klopp fühlte. Er fühlte den Stolz, obwohl seine drückend überlegene Mannschaft gerade erst das Finale der Champions League mit 0:1 (0:0) gegen Real Madrid verloren hatte. Während die Königlichen im Stade de France die Krönung der surrealen Reise durch die Königsklasse zelebrierten und den Henkelpott in die Luft stemmten, blickten die Reds erschöpft in ihr europäisches Nirwana. Sie waren der Favorit, sie waren besser, aber sie waren verzweifelt. Vor allem an Torwart Thibaut Courtois, der mehrfach titanische Paraden auspackte, aber auch an Madrids Leidenschaft.
"Selbst wenn niemand auf dem Planeten verstehen wird, dass wir eine Parade machen, machen wir eine. Ich hoffe, dass alle in Liverpool kommen", bekannte Klopp noch am Abend. Es war eine Art Selbstvergewisserung, dass diese Saison etwas ganz Besonderes war. Zwar nicht gekürt mit dem historischen Quadruple, aber eben mit zwei Titeln, dem FA-Cup und dem Ligapokal, und zwei zweiten Plätzen. In der Liga, wo sich das Team wieder mal einen spektakulären Zweikampf mit Manchester City geliefert hatte, und nun eben in der Champions League. Ja, es war eine fantastische Saison. Ohne Frage.
"Wir werden diese Saison feiern. Nach etwas Schlaf und ein paar Worten von mir werden meine Spieler das dann hoffentlich auch verstehen", sagte Klopp. "Die Jungs brauchen etwas länger, und das verstehe ich. Aber die zwei Titel, die wir nicht gewonnen haben, haben wir mit dem kleinsten Unterschied verloren, der möglich ist." In der Premier League war es ein Punkt, in der Königsklasse ein Tor (zumindest zur Verlängerung). Woran es gelegen hat? An der einfachsten Sache der (Fußball)-Welt. "Sie haben ein Tor geschossen, wir nicht." Wenn der Torwart des Gegners "Man of the Match" ist, dann "weißt du, dass irgendwas scheiße gelaufen ist".
