
Lionel Messi zertrümmert die Last der Geschichte
n-tv
Matthäus-Rekord geschnappt, Argentiniens Tor-Bestmarke getoppt: Lionel Messi sorgt im WM-Halbfinale für eine Show. Dabei schleicht er lange Zeit nur über den Platz. Alles ein gewiefter Plan - um das eigene Erbe endlich komplett zu vergolden und eine riesige Last zu zertrümmern.
Jede Bewegung ein Geniestreich, jede Ballberührung ein Gedicht, geschrieben mit den Füßen. Jedes Spiel eine Show. Und das, obwohl er oft nur über den Platz schleicht und kaum zu sehen ist. Lionel Messi ist ein Phänomen. Einzigartig. Es ist ein Privileg, ihn bei diesem Turnier spielen zu sehen. Ein begnadeter Techniker und Torjäger, das war er schon immer. Aber der Argentinier dominiert diese WM, weil er erwachsen geworden ist - und sich endlich von der Last der Geschichte befreien will.
Auch beim deutlichen 3:0 (2:0)-Sieg über Argentinien weiß Messi wieder, wann er seine beinahe schläfrigen Spaziergänge über den Platz gegen unglaubliche Slalomläufe, präzise Pässe und eiskalte Abschlüsse eintauschen muss. Die Fans in Katar und an den Endgeräten sehen den besten Messi, den eine WM je hervorgebracht hat. "Diese Mannschaft ist verrückt und wir haben es geschafft, wir werden noch ein Finale spielen und das müssen wir genießen", jubelt der kleine Spielmacher nach dem am Ende lockeren Sieg.
Doch am Anfang sieht es für die Albiceleste nach allem anderen als einem Spaziergang aus. Kroatien ist griffiger in den Zweikämpfen und bestimmt in den ersten 20 Minuten im Lusail-Stadion den Ballbesitz. Dabei wird es mit dem Anpfiff schon historisch für Messi: Der 35-Jährige absolviert sein 25. Spiel bei einer WM und stellt damit den Rekord von Lothar Matthäus ein.
