
Linke zieht mit Antisemitismus-Beschluss Kritik auf sich
n-tv
Am Ende des Chemnitzer Parteitags muss die Linken-Spitze eine Niederlage einstecken. Entgegen der Empfehlung von Parteichef van Aken votiert die knappe Mehrheit der Delegierten für die Jerusalemer Erklärung als Antisemitismus-Definition. Dafür gibt es nun ein kritisches Echo.
Die Linke hat sich gegen die in Deutschland übliche Definition von Antisemitismus gestellt und damit Kritik des Zentralrats der Juden auf sich gezogen. "Die Linke zeigt, wo sie steht - und das ist nicht an der Seite der Jüdinnen und Juden in Deutschland", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster zu einem Beschluss der Linken. Kern des Streits ist, welche Art von Kritik an Israel als antisemitisch gilt.
Parteichef Jan van Aken stellte klar: "Beim Schutz von Jüdinnen und Juden, sowohl hier als auch in Israel, gibt es kein Vertun. Das Existenzrecht Israels bleibt auch weiterhin unangefochten Teil unserer DNA." Kritik an der israelischen Regierung sei jedoch kein Antisemitismus. Eine knappe Mehrheit der Delegierten beim Linken-Parteitag in Chemnitz hatte sich am Samstag gegen van Akens ausdrücklichen Wunsch hinter die sogenannte Jerusalemer Erklärung von 2021 gestellt.
