
Linke will Beratung für Sexismus-Betroffene einrichten
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Nach den Vorwürfen von sexuellen Übergriffen im hessischen Landesverband der Linken will die Brandenburger Linkspartei eine Beratungsstelle für Betroffene von sexueller Gewalt und Sexismus in der Partei schaffen. Der Parteivorstand habe beschlossen, dass dort unabhängige Vertrauensleute, die kein Mandat ausübten oder in Gremien der Partei arbeiteten, als Ansprechpartner und auch für juristische Fragen bereit stehen sollen, sagte die Linke-Landesvorsitzende Katharina Slanina am Donnerstag.
Auch queere Menschen, die diskriminierende Erfahrungen gemacht hätten, sollen sich an die Beratungsstelle wenden können. Das Gremium soll bis zur Vorstandsklausur im Mai gebildet werden, kündigte Slanina an.
Die Vorsitzende betonte, dass dem Vorstand bislang keine entsprechenden Vorfälle aus dem Brandenburger Landesverband bekannt seien. Allerdings habe sie aus der Presse erfahren, dass es nach Angaben des Bundesverbands der Linksjugend Betroffene in allen Landesverbänden außer dem Saarland geben soll. Daher könne sie das auch für Brandenburg nicht ausschließen, sagte die Vorsitzende. "Es soll aber selbstverständlich den Betroffenen frei stehen, an wen sie sich wenden wollen." Der Vorstand werde möglichen Vorfällen bei entsprechenden Informationen selbstverständlich nachgehen.
Um die Aufklärung voran zu treiben, soll im Brandenburger Landesverband auch eine anonymisierte Umfrage zu Erfahrungen mit Sexismus und sexueller Gewalt gestartet werden, erklärte Slanina. Zudem seien Schulungen geplant, um auch die Kreisvorstände für dieses Thema zu sensibilisieren.
