
Letzte Klimaaktivisten verlassen Tunnel in Lützerath
n-tv
Bei den Anti-Kohle-Protesten im rheinischen Braunkohlerevier verschanzen sich zwei Aktivisten in einem selbst gegrabenen Tunnel, wo sie tagelang ausharren. Nun lassen sie sich überzeugen, die Besetzung zu beenden.
Fünf Tage nach Beginn der Räumung von Lützerath haben zwei noch verbliebene Klimaaktivisten einen unterirdischen Tunnel unter der Siedlung verlassen. Die Aktivisten im Tunnel galten als letzte Besetzer von Lützerath. Die Räumung des Dorfes am Rande des Braunkohletagebaus Garzweiler kann damit als nahezu abgeschlossen angesehen werden. Die Polizei hatte bereits am Sonntag erklärt, dass die Räumung abgeschlossen sei - bis auf die zwei Aktivisten im Tunnel. Zunächst war nicht absehbar gewesen, wie lange es dauern würde, sie aus dem Gang unter der Erde rauszuholen. Die Werkfeuerwehr von RWE hatte die als "Rettung" bezeichnete Aktion übernommen.
Der Energiekonzern RWE, der unter dem von seinen Bewohnerinnen und Bewohnern seit längerem verlassenen Dorf Braunkohle abbauen will, versuchte nach Angaben eines Sprechers, die beiden Aktivisten zum freiwilligen Verlassen zu bewegen. "Unmittelbarer Handlungszwang" bestand demnach nicht. Der Tunnel befinde sich in Lößboden und sei stabil, sodass keine "unmittelbare Lebensgefahr" bestehe. Die Aktivisten würden zudem mit Sauerstoff versorgt.
Um die Aktivisten dazu zu bewegen, freiwillig den Tunnel zu verlassen, soll sich RWE professionelle Unterstützung geholt haben. Eine schweizerische Firma sei mit der Verhandlungsführung beauftragt worden, berichtet der "Spiegel" und beruft sich auf ein internes Polizeidokument. Am Wochenende habe es ein erstes Gespräch mit den Aktivisten im Tunnel gegeben. Dieses sei "vielversprechend" verlaufen.
