Leierschwanz führt mysteriösen Sex-Tanz auf
n-tv
Leierschwänze sind eigentlich bereits sehr gut erforscht, aber nun überraschen die australischen Vögel Biologen doch noch mit einem bisher unbekannten Talent: Die Männchen können nicht nur singen und Geräusche imitieren, sondern auch tanzen - speziell nach dem Sex.
Ob Autoalarm, Kettensäge oder Papagei: Der australische Graurücken-Leierschwanz kann andere Arten und Alltagsgeräusche täuschend echt imitieren - dafür ist der Vogel schon lange bekannt. Jetzt haben Forscher festgestellt, dass das stimmgewaltige Tier zusätzlich noch einen geheimnisvollen Sex-Tanz im Programm hat. Durch die Entdeckung der imposanten "Balz danach"-Performance der Männchen sei das Sexleben der Leierschwänze nun noch bunter geworden, berichten Forscher der Universität Wollongong im Fachjournal "Ibis".
Sie hatten Graurücken-Leierschwänze - auch Pracht-Leierschwanz genannt - zuvor in den Blue Mountains und in den Nationalparks des Bundesstaates Victoria mit versteckten Kameras beobachtet. Dass die Männchen balzen, war schon bekannt. Jetzt zeigte sich aber, dass sie auch nach der Paarung aktiv bleiben, ihren Schwanz über den Kopf stülpen und regelmäßige Klickgeräusche ausstoßen, während sie von den Weibchen wegtanzen. Die Federspitzen zeigen dabei zum Weibchen und vibrieren.
Für das Verhalten seien mehrere evolutionäre Erklärungen denkbar, sagt die Biologin Anastasia Dalziell. Diese reichten von der Notwendigkeit, die individuelle Identität des Männchens zu signalisieren über eine Aufforderung an das Weibchen, sich erneut zu paaren, bis hin zum Versuch, das Weibchen zu beruhigen, damit sie das Sperma besser speichert.