
Lehrkräfte: Bessere Rahmenbedingungen für Inklusion nötig
n-tv
Kinder mit Behinderungen haben das Recht, auf eine ganz normale Schule zu gehen und dort individuell gefördert zu werden. Doch aus Sicht der Lehrkräfte ist das oft nicht möglich - obwohl es ginge.
München (dpa/lby) - Die Mehrheit der Lehrkräfte in Bayern hält gemeinsamen Unterricht für Kinder mit und ohne Behinderung grundsätzlich für sinnvoll - aber unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht für praktikabel. "Der Lehrkräftemangel ist der Hauptgrund, warum Kolleginnen und Kollegen sich gegen eine gemeinsame Unterrichtung aussprechen", sagte die Vorsitzende des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, unter Verweis auf eine repräsentative Umfrage in München.
Demnach befürworten im Freistaat inzwischen 61 Prozent der befragten Lehrkräfte inklusiven Unterricht - deutlich mehr als noch vor zehn Jahren. Dennoch halten nur 26 Prozent ihn derzeit für umsetzbar. Als Grund nannten die Befragten neben dem fehlenden (Fach-)Personal und zu großen Klassen eine ungenügende materielle Ausstattung wie fehlende Aufzüge oder zu kleine Klassenzimmer. Auch könne die Regelschule die nötige individuelle Förderung nicht leisten. Und es hapere an der Ausbildung und Unterstützung der Lehrkräfte.
