
Lehrerverband lobt Koalitionsvertrag, GEW skeptisch
n-tv
Deutschtest im Kindergarten, keine Handys an Grundschulen - die Brombeer-Koalition will im Bildungssektor einiges verändern. Dem Thüringer Lehrerverband gefällt vieles davon. Doch es gibt auch Kritik.
Erfurt (dpa/th) - Der Thüringer Lehrerverband sieht im Koalitionsvertrag von CDU, BSW und SPD gute Ansätze in der Bildungspolitik, die Bildungsgewerkschaft GEW blickt eher kritisch auf das Werk. "
Es ist ein wahnsinnig gutes Papier", sagte der Vorsitzende des Thüringer Lehrerverbands, Tim Reukauf, der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Ob die Koalition Thüringen zum führenden Bildungsland mache, wie sie es im Bildungskapitel des Vertrages ankündigt, müsse die Umsetzung zeigen. Viele der formulierten Pläne seien aber richtig, etwa Maßnahmen zur Bekämpfung des Personalmangels, zur Digitalisierung und zur Entbürokratisierung. "Das sind alles Ziele, wo wir merken, da haben Praktiker mitgearbeitet", sagte Reukauf.
"Die Sprachtests vor der Einschulung finden wir super, das Handy in der Grundschule finden wir toll", sagte Reukauf. "Richtig Sorgen" bereiteten die geplanten Deutschtests dagegen der Thüringer Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), wie deren Vorsitzende Kathrin Vitzthum sagte. "Wer soll die Tests machen, wer ist dafür qualifiziert?", fragte Vitzthum. Anders als der Lehrerverband vertritt die GEW als Gewerkschaft auch Erzieherinnen und Erzieher in den Kindergärten.
