
Lauterbach: "Wir können es nicht lassen, wie es derzeit ist"
n-tv
Etwa 300.000 Menschen infizieren sich derzeit täglich mit dem Coronavirus. Gesundheitsminister Lauterbach vermutet, dass die Dunkelziffer doppelt so hoch ist. Das Risiko, jetzt einen schweren Verlauf bis hin zum Tod zu haben, sei "höher als es je war", appelliert er eindringlich dafür, neue Maßnahmen zu ergreifen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht Deutschland wieder in einer schweren Corona-Welle und hat die Länder dringend zum Gegensteuern aufgefordert. "Von einem 'Freedom Day' kann keine Rede sein - ganz im Gegenteil", sagte der SPD-Politiker in Berlin. Angesichts sehr hoher Infektionszahlen sei eine Situation entstanden, in der man nicht einfach abwarten könne, bis besseres Wetter die Lage entspanne. "Wir können es nicht lassen, wie es derzeit ist", mahnte Lauterbach.
Der Minister appellierte an die Länder, jetzt Regelungen nach dem geänderten Infektionsschutzgesetz umzusetzen, die für sogenannte Hotspots in kritischer Lage regional möglich sind. Eine dafür festzustellende Überlastung des Gesundheitswesens könne an konkreten Kriterien bemessen werden - etwa wenn planbare Operationen verschoben oder Patienten verlegt werden müssten. Lauterbach bekräftigte erneut, dass Hotspots auf diese Weise auch ein ganzes Bundesland umfassen können. Am Montag solle bei einer Konferenz mit den Ländern gesprochen werden, um diese Regelung gangbar zu machen.
Das von der Ampel-Koalition geänderte Infektionsschutzgesetz ist auf breiten Protest der Länder gestoßen. Nach einer Übergangsfrist bis zum 2. April können sie für regionale Hotspots einige weitergehende Beschränkungen mit mehr Maskenpflichten und Zugangsregeln verhängen, wenn das Landesparlament für diese eine kritische Lage feststellt.
