
Lauterbach will nachträgliche Triage nicht zulassen
n-tv
In Deutschland soll es keine nachträgliche Triage geben. Darauf legt sich Gesundheitsminister Lauterbach fest. Diese sei "ethisch nicht vertretbar". Sein Ministerium werde dazu einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen. Das Bundesverfassungsgericht hatte eine klare Regelung gefordert.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will anders als berichtet keine Triage-Regelung treffen, die den Abbruch einer Intensiv-Behandlung im Krankenhaus zugunsten eines Patienten mit größeren Überlebenschancen erlaubt. Diese "Ex-Post-Triage ist ethisch nicht vertretbar", erklärte Lauterbach in Berlin. Sie sei weder Ärzten, noch Patienten oder Angehörigen zuzumuten. "Deshalb werden wir es auch nicht erlauben."
Und selbst die Triage im Vorfeld einer Behandlung solle nur unter hohen Auflagen möglich sein, fügte Lauterbach hinzu. Aufgrund des Verfassungsgerichtsurteils zur Triage aus dem vergangenen Jahr "müssen wir den Graubereich von medizinischen Entscheidungen in der Pandemie allerdings ausleuchten", sagte Lauterbach. "Einen entsprechenden Gesetzentwurf legen wir in Kürze vor."
"Triage-Entscheidungen waren in dieser Pandemie in Deutschland zwar eine reelle Gefahr, aber nie Alltag", betonte Lauterbach. Durch Corona-Maßnahmen und Patientenverlegungen sei es gelungen, alle Kranken gut zu versorgen. "Das soll auch in Zukunft so bleiben."
