
Lauterbach rechnet mit Sommer-Welle
n-tv
Der Corona-Winter geht zu Ende, die Hoffnung wächst, dass es - wie in den vergangenen Jahren - im Frühling und Sommer besser wird. Gesundheitsminister Lauterbach warnt jedoch vor allzuviel Optimismus.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat vor steigenden Corona-Infektionszahlen im Sommer gewarnt. Er hält die Beibehaltung von Schutzmöglichkeiten über den 20. März hinaus für erforderlich. "Wir müssen mit einer Sommerwelle rechnen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sowohl die Delta- als auch die Omikron-Variante des Virus seien so infektiös, dass es selbst bei gutem Wetter durch viele Kontakte und den nachlassenden Impfschutz wieder zu steigenden Infektionszahlen kommen könnte, wenn es gar keine Einschränkungen mehr gäbe.
Darauf müsse das Infektionsschutzgesetz ausgerichtet werden. Die Bundesländer müssten die Möglichkeit haben, frühzeitig zu reagieren. Dazu gehörten die Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen. "Es sollte möglich sein, Obergrenzen für private Treffen und öffentliche Veranstaltungen festzulegen sowie Zutrittsregeln etwa für die Gastronomie, also 2G- oder 2G-plus-Regelungen", sagte Lauterbach. "Dazu muss es weiterhin die Möglichkeit geben, Testregeln im öffentlichen Raum und in Betrieben durchzusetzen." All diese Instrumente sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie tatsächlich notwendig seien.
Lauterbach hält es für möglich, dass das Coronavirus noch mehrere Jahrzehnte bleiben werde. "Ich bin ziemlich sicher, dass wir eine Herbstwelle bekommen. Und auch danach wird uns Corona noch lange beschäftigen - ein Jahrzehnt oder mehr", sagte er. "Das HIV-Virus ist vor 40 Jahren aufgetaucht, und es ist immer noch da. Wir müssen immer wieder mit Corona-Varianten rechnen, und auch gefährliche Varianten können dabei sein." Es werde auch immer wieder zu Ausbrüchen kommen. "Das nennt man die endemische Phase."
