Laut Angaben von Bürgerrechtlern – Nur noch 10.000 russische Häftlinge an der Front
Die Welt
Getötet, verletzt oder geflohen: Nach Angaben einer russischen NGO sind nur noch 20 Prozent der von der Söldnertruppe „Wagner“ angeworbenen russischen Häftlinge an der Front. Besonders die Deserteure könnten für den Chef der Truppe zum Problem werden. Mehr im Liveticker.
Von den 50.000 in russischen Gefängnissen angeworbenen Rekruten für den Krieg in der Ukraine sind nach Angaben von Bürgerrechtlern nur noch 10.000 bei der Truppe. „Die restlichen sind getötet, verletzt, verschollen, haben sich ergeben oder sind desertiert, unter anderem nach Russland mit der Waffe in der Hand“, teilte die Nichtregierungsorganisation (NGO) „Rus Sidjaschtschaja („Russland hinter Gittern“) am Montag auf ihrem Telegram-Kanal mit. Die Häftlinge wurden vor allem von der Söldnereinheit „Wagner“ angeworben.
Besonders die geflohenen und in Kriegsgefangenschaft gegangenen Häftlinge seien ein potenzielles Problem für den Chef der „Wagner“-Truppe, den Oligarchen Jewgeni Prigoschin, meinte die Gründerin der NGO, Olga Romanowa. Diese Statistik dürfe Prigoschin dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zeigen, sagte Romanowa. Denn der als „Putins Koch“ bekannte Oligarch habe unbeschränkte Vollmachten zur Anwerbung der Häftlinge bekommen unter der Bedingung, dass er sie völlig kontrolliere.