
Landtag debattiert über Gewalt gegen Frauen
n-tv
Die Zahlen sind bedrückend. Vor allem Frauen werden auch in Sachsen Opfer von häuslicher Gewalt. Der Freistaat hat die Schutzmechanismen verbessert, sieht aber weiteren Handlungsbedarf.
Dresden (dpa/sn) - Der Sächsische Landtag ist sich beim Schutz der Frauen vor Gewalt einig. Vorhandene Strukturen sollten ausgebaut und die Prävention verbessert werden, forderten Vertreter aller Fraktionen bei einer Debatte im Landtag. Dabei ergriff auch die neue Justizministerin Constanze Geiert (CDU) erstmals das Wort - nur wenige Stunden nach ihrer Vereidigung im Landtag.
Der Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlechtsbezogener Gewalt, aber auch der Schutz von Jungen und Männern vor häuslicher Gewalt habe für die Regierung einen hohen Stellenwert, sagte Geiert. Der Staat stehe in der Pflicht. Die Ministerin verwies auf bundesweite Zahlen. Demnach gab es im Vorjahr 256.276 Opfer häuslicher Gewalt - 70,5 Prozent davon Mädchen und Frauen. In Sachsen seien es 10.546 Fälle mit 71,2 Prozent weiblichen Opfern gewesen.
Laut Geiert hat Sachsen wichtige Fortschritte erzielt. So habe man den Gewaltschutz ausbauen und die Finanzierung auf mehr als 12 Millionen Euro jährlich verdreifachen können. Zudem habe man im Juni dieses Jahres einen Landesaktionsplan mit 200 Maßnahmen Thema beschlossen. "Gewalt gegen Frauen und Mädchen werden wir weiterhin klar entgegentreten. Ich glaube, da sind wir uns alle einig."
