
Landesmuseum zur Slawenzeit - Wachkosten höher als Einnahmen
n-tv
Der Landesrechnungshof empfiehlt drastische Schritte zur Kostensenkung. Auch andere Kultur-Leuchttürme im ländlichen Raum haben Probleme, so etwa das Archäologische Freilichtmuseum in Groß Raden.
Schwerin/Groß Raden (dpa/mv) - Immer mehr Museumsleuchttürme außerhalb der großen Städte Mecklenburg-Vorpommerns geraten unter Druck. Jüngstes Beispiel: das landeseigene Archäologische Freilichtmuseum in Groß Raden bei Sternberg (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Der Landesrechnungshof moniert nach einer Prüfung, das Museum werde nicht wirtschaftlich betrieben.
Die Anlage in Groß Raden ist der Slawenzeit gewidmet. Im Freigelände gibt es eine Slawenburg, originalgetreue Wohn- und Handwerksstätten sowie einen Tempel zu sehen. Außerdem gibt es ein Ausstellungsgebäude. Insbesondere in den Wintermonaten kommen dem Rechnungshof zufolge aber zu wenige Besucher.
Die Prüfer nahmen den Zeitraum März 2022 bis Februar 2023 genauer unter die Lupe. In dieser Zeit überstiegen allein die Kosten für das Sicherheitsunternehmen von rund 100.000 Euro die Einnahmen des Museums von gut 58.000 Euro deutlich, wie es hieß. Im Winter sei das Missverhältnis besonders groß: Von November 2022 bis März 2023 seien nur 1.882 Besucher gekommen - fast 33.000 Euro für das Sicherheitsunternehmen standen laut Rechnungshof gut 5.300 Euro an Einnahmen gegenüber. Für das gesamte Jahr 2022 wies das Museum mehr als 24.000 Besucher aus.
