
Land und Stadt Magdeburg streiten über Rettungsdienst
n-tv
Welche Schlüsse müssen aus dem Anschlag in Magdeburg gezogen werden? Rettungsdienste fordern mehr Digitalisierung. Land und Stadt sehen jeweils die andere Stelle gefordert.
Magdeburg (dpa/sa) - Es ist eine der Lehren aus dem Anschlag in Magdeburg - der Rettungseinsatz im Dezember lief gut, doch noch besser wäre es gewesen, wenn die Digitalisierung des Rettungsdiensts in Sachsen-Anhalt weiter vorangeschritten wäre. Bei der Umsetzung dieser Erkenntnis sehen das Innenministerium und die Landeshauptstadt Magdeburg jeweils die andere Stelle in der Pflicht, wie sie auf Anfrage deutlich machen.
Im Untersuchungsausschuss zum Anschlag im Landtag hatten Vertreter aus dem Rettungswesen zuletzt eine fehlende digitale Vernetzung beklagt. Klinikmitarbeiter hätten teilweise versucht, über die 112 die Leitstelle in Magdeburg zu erreichen, um etwa Bettenkapazitäten zu melden, sagte der Leiter des Amtes für Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz der Landeshauptstadt Magdeburg, Frank Mehr. "Es hätte uns erheblich geholfen, wenn wir digital vernetzt gewesen wären."
Dabei geht es vor allem um den sogenannten interdisziplinären Versorgungsnachweis (IVENA). Mit der digitalen Plattform informieren die Krankenhäuser die jeweiligen Rettungsdienstleitstellen laufend über ihre verfügbaren Behandlungskapazitäten. Die Leitstelle gibt diese Informationen an den Rettungswagen weiter. Das funktioniert häufig aber nur lokal. Bei einem Anschlag mit so vielen Verletzten wäre es wichtig, auch die Bettenkapazitäten im Umland zu kennen - und hier fehlt die Vernetzung.
