Land ohne Hoffnung
Süddeutsche Zeitung
2019 stürzten Massenproteste die Regierung in Bagdad. Nun wählen die Menschen ein neues Parlament. Doch dass sich an der Misere in ihrem Land dadurch etwas ändert, glauben nur wenige.
Wenn die 25 Millionen wahlberechtigten Irakerinnen und Iraker am Sonntag über die 329 Abgeordneten des neuen Parlaments abstimmen, bietet sich ihnen ein breites Spektrum: 3200 Kandidatinnen und Kandidaten aus mehr als 100 Parteien bewerben sich. Die Wahl ist Ausdruck eines weit verbreiteten Wunsches nach einem tiefgreifenden Wandel: Sie war vorgezogen worden nach den Massenprotesten im Herbst 2019, die Premier Adil Abd al-Mahdi zum Rücktritt zwangen, und hätte eigentlich schon im Juni stattfinden sollen.
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