Lage der Verteidiger von Awdijiwka spitzt sich zu
n-tv
Seit Monaten halten ukrainische Truppen Awdijiwka gegen russische Angriffe. Doch der Druck steigt. Der Bürgermeister der Stadt berichtet von schwierigen Kämpfen. Nach russischen Angaben haben es Moskaus Truppen auf das Kommunikationssystem der Verteidiger abgesehen.
Die Lage in der seit Monaten umkämpften ostukrainischen Stadt Awdijiwka wird der örtlichen Regierung zufolge immer schwieriger. "Der Feind übt Druck von allen Seiten aus", sagt Bürgermeister Vitali Barabasch im ukrainischen Fernsehen. Er sprach von einer "sehr großen" Zahl russischer Soldaten, die an der versuchten Erstürmung der Stadt beteiligt seien. "Es gibt nicht einen einzigen Teil unserer Stadt, der mehr oder weniger ruhig ist." Barabasch zufolge leben in Awdijiwka inzwischen noch 941 Menschen, verglichen mit 32.000 vor der russischen Invasion. Die Kämpfe seien "sehr hitzig" und "sehr schwierig". Die Situation sei teilweise "einfach unwirklich".
Das ukrainische Militär teilte in seinem täglichen Lagebericht mit, man habe in den vergangenen 24 Stunden 40 feindliche Angriffe bei Awdijiwka abgewehrt. General Oleksandr Tarnawskij, Befehlshaber der operativen Truppengruppierung Tavria, meldete den Abschuss eines russischen Kampfhubschraubers nahe der Stadt. Dabei sei eine tragbare Flugabwehrrakete zum Einsatz gekommen. Getroffen worden sei ein Kampfhubschrauber vom Typ Ka-52 Alligator, eine der tödlichsten Waffen der russischen Luftwaffe.
Die russische Zeitung "Prawda" berichtete unterdessen, die russische Armee versuche, eine wichtige logistische Nachschubroute der Ukraine etwa sechs Kilometer von Awdijiwka entfernt zu durchschneiden. Das russische Militär habe elektronische Kriegsführung eingesetzt, um das Starlink-Kommunikationssystem von Tesla-Chef Elon Musk auszuschalten, mit dem die ukrainischen Truppen kommunizieren, schrieb das Blatt.
