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Lagarde deutet Zinswende im Juli an

Lagarde deutet Zinswende im Juli an

DW
Wednesday, May 11, 2022 05:10:21 PM UTC

EZB-Chefin Christine Lagarde hat eine Zinswende im Juli angedeutet. Zuvor hatten sich bereits andere Notenbanker ähnlich geäußert. Eine Zinswende scheint absehbar - und auch ein Ende der Strafzinsen für Sparer.

In einer Rede im slowenischen Ljubljana wiederholte EZB-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch noch einmal, dass eine Zinserhöhung einige Zeit nach dem Auslaufen der Anleihekäufe kommen könne. Dann aber wurde es spannend: Als sie nämlich sagte, sie habe aber auch sehr deutlich gemacht, dies könne auch einen Zeitraum von nur wenigen Wochen bedeuten.

Was wie eine bloße Wiederholung klingt, ist weit mehr als das. "Das ist schon der Wink mit dem richtig dicken Zaunpfahl. Deutlicher kann man einen solchen Hinweis nicht machen. Bei dem EZB-Treffen am 21. Juli werden wir die erste Zinserhöhung bekommen", sagte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING gegenüber der DW.

In ähnliche Richtung wie Lagarde äußerte sich am Mittwoch auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Er sagte, die hohe Inflation schwäche die Kaufkraft der Haushalte und führe in Verbindung mit den Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zu einem Vertrauensverlust. Nach Ende der Anleihekäufe im Juni sollte eine zeitnahe Zinserhöhung folgen - und dies könne im Juli sein.

Laut Nagel ist schnelles Handeln erforderlich, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich Preise und Löhne gegenseitig aufschaukeln und die Inflationserwartungen aus dem Ruder laufen. Nach der letzten Ratssitzung der EZB Mitte April jedenfalls wollte Christine Lagarde sich noch nicht festlegen, wann im dritten Quartal eine Anhebung der Zinsen kommen könnte. "Es kann früh sein, es kann spät sein. Das dritte Quartal hat drei Monate." Jetzt wird es eher früh.

Christine Lagarde und Bundesbankpräsident Nagel haben am Mittwoch noch einmal unterstrichen, dass die Entscheidungen der Notenbank zum jeweiligen Zeitpunkt basierend auf aktuellen Wirtschaftsdaten erfolgen werden. Damit erhält sich die EZB die aus ihrer Sicht notwendige Flexibilität, um auf Veränderungen reagieren zu können.

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