Löws Kroos-Gündogan-Wagnis
ProSieben
"Es geht richtig rund" im Franken-Camp der DFB-Auswahl. Die Kanzlerin schaut virtuell vorbei und der Bundestrainer arbeitet an seinem Frankreich-Matchplan.
Sonne, Ruhe und gute Laune in den Spieler-WGs: Aus der streng abgeschirmten Quartier-Blase des Nationalteams dringen kurz vor dem EM-Knallstart gegen Frankreich nur Positiv-Meldungen an die Außenwelt. Pünktlich zum Feinschliff für den Weltmeister kann Joachim Löw auf dem Adidas-Campus in Herzogenaurach endlich mit allen 26 Akteuren trainieren. Und einem digitalen Treffen der Mannschaft mit Kanzlerin Angela Merkel gab DFB-Direktor Oliver Bierhoff quasi als Regierungssprecher schon vorab eine ganz besondere Dimension. "Es ist Jogis letztes Turnier, und es ist auch ihr letztes Turnier mit der Nationalmannschaft", sagte Bierhoff, der angesichts dieser Konstellation beinahe pathetisch schlussfolgerte: "Jedem wird dadurch nochmal deutlich, ohne es zu hoch hängen zu wollen, dass es eine nationale Angelegenheit ist". Der Bundestrainer soll nach 15 Jahren durchs große DFB-Tor verabschiedet werden, und Merkel im letzten ihrer 16 Jahre als Kanzlerin nochmal EM-Spaß als Edel-Fan haben. Vielleicht kommt sie sogar zu einem Gruppenspiel nach München. "Da kann sie mal kurz in den Flieger springen", bemerkte Bierhoff. Der DFB-Direktor erwartet Erfolge auf dem Platz. Die ausgelobte Rekord-Titelprämie von 400 000 Euro pro Spieler würde er "gerne bezahlen". Aber auch Bierhoff weiß, dass das DFB-Team drei Jahre nach dem WM-Desaster in Russland nicht zum engsten Favoritenkreis zählt. Trotzdem mag der 53-Jährige Titelambitionen nicht im Vorhinein auf die WM 2022 oder gar die Heim-EM 2024 vertagen. "Unser Anspruch muss als Nationalmannschaft grundsätzlich sein, dass wir liefern", sagte Bierhoff. Und das gleich gegen den brutal starken Weltmeister.More Related News