
Länder legen sich nicht auf Datum für 49-Euro-Ticket fest
n-tv
Die Einführung eines 49-Euro-Tickets im Nahverkehr gerät zur Hängepartie. Eine ntv-Abfrage bei allen Bundesländern ergibt: Angestrebt wird größtenteils der 1. Mai, garantieren will das jedoch keiner. In den Landeshauptstädten wachsen daher nun Ungeduld und Verdruss über Bundesminister Wissing.
Keines der 16 Bundesländer kann derzeit ein festes Startdatum für das 49-Euro-Ticket zusagen. Das geht aus einer ntv-Abfrage bei den zuständigen Länderministerien hervor. Die meisten Bundesländer verweisen darauf, dass das Ticket "schnellstmöglich" eingeführt werden soll - eine sichere Garantie aber mag keines abgeben. Elf Länder nennen als geplanten oder angestrebten Startpunkt den 1. Mai. Ein früherer Zeitpunkt wird nicht genannt. Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Hamburg verzichten auf konkrete Daten. Die Hansestadt betont allerdings, dass die Vorbereitungen zum Start vorlägen. Mit Ausnahme des Saarlandes haben bis Dienstagmittag alle Länder auf die Anfrage geantwortet, das Bundesverkehrsministerium reagierte nicht.
Die meisten Landesregierungen machen den Bund und Verkehrsminister Wissing für die Verzögerung verantwortlich. Sie monieren vor allem, dass Wissing beihilferechtliche Fragen mit der EU-Kommission bislang nicht abschließend geklärt habe. Viele kritisieren zudem, dass der FDP-Minister darauf besteht, das Ticket nur in digitaler Form anzubieten. Rheinland-Pfalz etwa fordert, zumindest für eine Übergangsfrist von zwei Jahren auch Papiertickets auszugeben.
Baden-Württemberg spricht sich für eine einjährige Übergangslösung aus. Darüber hinaus müssten Job- und Studierendentickets in das Deutschlandticket integriert werden. "Es kann nicht sein, dass sich wegen dieser Fragen eine zeitnahe Einführung des 49-Tickets, die auch dem Bundesverkehrsminister bisher sehr wichtig war, verzögert", so Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann von den Grünen.
