
KZ Flossenbürg - Zwangsarbeit für Prachtbauten bis zum Tod
n-tv
Rund 100.000 Menschen waren im Konzentrationslager in Flossenbürg inhaftiert. Für prächtige Granitbauten mussten sie schuften bis zum Tod. Nun wurde der Befreiung gedacht.
Flossenbürg (dpa/lby) - Mit einem sorgenvollen Blick auf aktuelle Gefahren für die Demokratie haben Zeitzeugen mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft an die Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg vor 80 Jahren erinnert. Weltweit erlebe man Hass und Hetze, völkische Ideologen führten das große Wort und die abschätzige Bewertung von Menschen gehöre offenbar wieder zum guten Ton, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) bei einer Feierstunde in der oberpfälzischen KZ-Gedenkstätte.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) betonte den Wert der Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Im Konzentrationslager Flossenbürg seien Menschen als rechtlose Arbeitssklaven missbraucht worden, etwa um Granit für monströse Prachtbauten des NS-Staates zu gewinnen. Es müsse zentrale Aufgabe demokratischer Menschen sein, gegen jede Form der leisesten Wiederholung zu kämpfen, gegen Antisemitismus, Rassismus und Extremismus. "Es geht mit einer Minderheit los, aber wenn sich alle anderen nicht solidarisieren, dann werden am Ende alle davon betroffen sein."
Söder bekannte sich auch zur Unterstützung Israels. "Man muss nicht alles gut finden, was Israel macht", das tue die Bevölkerung des Landes auch nicht. Aber wenn es um die Vernichtung der Existenz gehe, müsse man zu Israel stehen, nicht nur wegen einer moralischen Schuld, sondern auch, weil man gemeinsame Werte teile.
