Kurioser Trend vor Bundestagswahl: Armin Laschet profitiert von starker SPD
Frankfurter Rundschau
Für die SPD läuft es deutlich besser als für die Union. Doch laut einer Analyse nutzt dieser Umstand Armin Laschet (CDU) in seiner Heimat Nordrhein-Westfalen.
Berlin – Fachleuten zufolge wird das deutsche Parlament nach der Bundestagswahl 2021 mehr Sitze haben als jemals zuvor. Auch, weil die SPD im Vergleich zur Union ungewöhnlich stark ist. Die Prognose eines Berliner Beratungsunternehmens kommt nun zu einem verblüffenden Ergebnis: Die Sozialdemokrat:innen im Aufwind nützen dem Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU).
Einer Analyse des Unternehmens Johanssen + Kretschmer zufolge könnte der 20. Bundestag knapp 820 Abgeordnete haben – über 100 Sitze mehr als im aktuellen Bundestag. Dies habe mit der großen Kluft zwischen den Erst- und Zweitstimmen zu tun. J+K prognostiziert, dass Union und SPD etwa 90 Prozent der Direktmandate gewinnen, aber gemeinsam nicht einmal 50 Prozent der Zweitstimmen auf sich vereinen. In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa gaben nur 47 Prozent der Befragten an, für die Volksparteien am Wahlsonntag stimmen zu wollen.
Vor allem das Ungleichgewicht bei der Union führe zu einer Rekordanzahl an Überhangmandaten und diese wiederum zu einer erhöhten Anzahl von Ausgleichsmandaten. Ausgleichsmandate sorgen dafür, dass die Sitzverteilung nach dem Verhältnis der Zweitstimmen gewahrt bleibt.