
Kunst sticht Prominenz
n-tv
Die fünfte Berlinale der ersten Doppelspitze ist auch schon deren letzte. Dazu rollt der künstlerische Leiter Carlo Chatrian den Cineasten nochmal den Teppich aus. Schräg wird es auf der Leinwand aber auch - mit außerirdischen Rittern und einem sprechenden Nilpferd.
Die Frage musste ja kommen: Bei der Berlinale-Pressekonferenz wurde das scheidende Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian gebeten, auf die vergangenen knapp fünf Jahre zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Trotz der Corona-Pandemie hätten die Internationalen Filmfestspiele Berlin Formate für das Festival gefunden, sagte die Geschäftsführerin pragmatisch. Der künstlerische Leiter wählte eine etwas offene Antwort: "Die Filme sprechen für sich selbst." Und: Das Ziel, Fragen aufzuwerfen, sei erreicht worden.
So wird Chatrian es nicht gemeint haben, aber in der Tat gibt es offene Fragen: Wo sind die Publikumsmagneten, wo die Stars geblieben? Wo steht Berlin im Vergleich zu Cannes und Venedig heute? Klar ist derweil: Chatrian drückt der 74. Berlinale vom 15. bis 25. Februar nochmal seinen Stempel auf. Es wird ein Festival für Cineasten, zumindest mit Blick auf den Wettbewerb, in dem 20 Beiträge aus 30 Ländern laufen, darunter zwei Debüts und zwei Dokus. Die Sektion ist eine treue Seele: Sechs Filmemacher waren bereits im Bären-Rennen.
Aus Deutschland dabei sind Andreas Dresen und Matthias Glasner. Dresens "In Liebe, Eure Hilde" mit Liv Lisa Fries ("Babylon Berlin") spielt 1942 und basiert auf der Geschichte der NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi, die mit ihrem Mann Hans in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde. In Glasners Familiendrama "Sterben" bilden Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, Ronald Zehrfeld und Robert Gwisdek das renommierte Ensemble.
