Krypto-Schürfer kehren China den Rücken
n-tv
China kämpft mit immer härteren Bandagen gegen Bitcoin und Co. Miner müssen ihre Computer runterfahren. Nicht wenige packen ein und suchen das Weite. Ist die einstige Krypto-Hochburg China am Ende? Ein neuer Krypto-Hub entsteht, wo man es zunächst nicht erwarten würde.
Die Regierung in China scheint der Krypto-Szene endgültig den Garaus machen zu wollen. Früher war das Reich der Mitte so etwas wie der Nabel der Krypto-Welt. Zwei Drittel aller neuen Bitcoins wurden im Land geschürft. Doch das war einmal. Chinas Mining-Szene befindet sich wegen des rigorosen Anti-Krypto-Kurses des Landes auf dem Rückzug. "Der Exodus steht bevor", prognostiziert ein Bitcoin-Schürfer aus der südwestlichen Provinz Sichuan diese Woche gegenüber der "Global Times". "Wir flüchten nach Übersee." China hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihr Bitcoin und Co nicht passen. Wie die Regierung diese Woche aber deutlich gemacht hat, ist sie bereit, mit zunehmend härteren Bandagen zu kämpfen. Anfang der Woche zogen die Behörden 26 Minen in der chinesischen Bitcoin-Hochburg den Stecker. Die Anlagen wurden runtergefahren. Auch in den Wochen zuvor waren bereits Krypto-Farmen geschlossen worden. Der Kurs der ältesten und immer noch wichtigsten Kryptowährung Bitcoin rauschte in die Tiefe. Vergangenen Dienstag fiel der Kurs bis auf unter 30.000 US-Dollar.Erstmals in der Geschichte steigt der Dow Jones über die 40.000er-Marke. Am Ende schloss er aber 0,1 Prozent leichter mit 39.869 Zählern. Auch die anderen großen Indizes machen kleinere Verluste. Eine Investition einer Beteiligungsfirma des Börsengurus Warren Buffett beflügelt indes die Aktie eines Schweizer Versicherers.
China ist ein Powerhaus für erneuerbare Energien. Die Volksrepublik hat vergangenes Jahr Solaranlagen mit einer Kapazität von 216 Gigawatt installiert und zur Wut westlicher Hersteller so viele weitere gebaut, dass die Preise weltweit um 50 Prozent gefallen sind. Gleichzeitig hat China 2023 Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von fast 50 GW in Betrieb genommen und mit dem Bau von weiteren 70 GW begonnen - 19-mal mehr als der Rest der Welt zusammen! Die Erklärung für diesen Widerspruch? "Kein Land denkt Wirtschaft und Klima so gut zusammen wie China", sagt Barbara Pongratz von der Universität Bremen. Das Prinzip der chinesischen Energiewende sei allerdings Sicherheit, erklärt die Expertin für chinesische Umwelt- und Klimapolitik im "Klima-Labor". "Erst bauen, dann zerstören." Doch es läuft längst nicht alles perfekt: Viele chinesische Provinzen haben die grüne Marschroute von Staatschef Xi Jinping bisher nicht verinnerlicht, fürchten das Ende ihres Wohlstands und wissen, dass sie sich nicht auf ihre Nachbarn verlassen können, wenn Energie knapp wird.