
Kritik an Polizei-System zur Gesichtserkennung
n-tv
Gesichter von Tausenden Unbeteiligten gescannt? Brandenburgs Datenschützer kritisieren den Einsatz eines Gesichtserkennungs-Sytems. Aber die Behörde nimmt auch die Asyl-Bezahlkarte in den Fokus.
Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Datenschützer halten den Einsatz eines Programms zur Gesichtserkennung bei der Polizei für problematisch. In zwei Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) sei es nach einem richterlichen Beschluss angewendet worden, sagte die Datenschutzbeauftragte Dagmar Hartge am Vormittag in Brandenburg.
Es gehe hier um Gesichter Hunderter oder Tausender Unbeteiligter, so die Behörde. Die Landesbeauftragte kritisierte die Datenverarbeitung als nicht verhältnismäßig. Das Verfahren verarbeitet Gesichter etwa aus dem öffentlichen Raum und vergleicht sie mit Bildern in der Polizeidatenbank.
Das Innenministerium in Brandenburg hatte 2024 auf Anfrage mitgeteilt, dass ein System der Polizei Sachsen zur Gesichtserkennung eingesetzt wurde. Es ging um die Verfolgung von Diebesbanden. Fotos von Autofahrern, die an Kamerastandorten vorbeifahren, werden in Echtzeit mit Fotos von Verdächtigen verglichen.
