
Kretschmer stellt erneut Verbrenner-Aus infrage
n-tv
Nach dem Autogipfel in Berlin sieht Sachsens Regierungschef "mehr Vernunft" in der Debatte. Zudem kritisiert er das Lohnniveau in den Fabriken - und ruft damit die IG Metall auf den Plan.
Leipzig (dpa/sn) - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer stellt erneut das Verbrenner-Aus 2035 infrage. Beim Autogipfel im Kanzleramt habe es niemanden gegeben, "der der Meinung ist, dass man 2035, so wie es jetzt festgelegt ist, beibehalten darf", sagte der CDU-Politiker MDR aktuell. "Es ist nicht erreichbar, 2035 vollelektrisch zu fahren. Und deswegen ist das Ergebnis des gestrigen Abends ganz klar: Hier muss nachgesteuert werden. Es braucht Flexibilität."
Er kritisierte zudem die Tarife, die in den Autofabriken gezahlt werden. Die IG Metall wies dies umgehend zurück. Die Politik solle sich auf ihre eigenen Aufgaben konzentrieren, erklärte Bezirksleiter Jan Otto. "Die Krise der deutschen Autoindustrie hat nichts mit den Tarifverträgen zu tun."
Kretschmer sagte, dass nicht die Wirtschaft, sondern die Politik den Weg zur Elektromobilität vorgegeben habe. "Diese überzogenen Ziele, die schaden, die sorgen für riesige Verunsicherung, und gerade im Bereich der Zulieferindustrie in Südwestsachsen sind die Sorgen sehr, sehr groß. Und deswegen bin ich froh, dass etwas mehr Vernunft, etwas mehr Realitätssinn gestern erreicht wurde."
