Kretschmer fordert Absage von Weihnachtsmärkten – und widerspricht eigenen Corona-Regeln
Frankfurter Rundschau
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer fordert eine Absage von Weihnachtsmärkten. Sein Corona-Konzept erlaubt diese aber.
Dresden – Der Ministerpräsident von Sachsen Michael Kretschmer fordert eine Absage von Weihnachtsmärkten in Deutschland. Hintergrund sind die drastisch steigenden Corona-Fallzahlen. Der CDU-Politiker kritisierte außerdem die voraussichtlich nächste Regierung für deren Corona-Management, erntete aber auch selbst Kritik für seine Aussagen.
Während einige Kommunen dieses Jahr erneut auf einen Weihnachtsmarkt verzichten wollen, halten viele weiterhin an ihren Plänen dafür fest. So plant zum Beispiel die Stadt Frankfurt einen größeren Weihnachtsmarkt mit mehr Platz und weniger Ständen. Für Kretschmer ist das ein absurdes Szenario, wie er in der Sendung Frühstart von RTL und ntv klarstellte: „Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt und in den Krankenhäusern ist alles am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen.“
Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Fallzahlen sprach Kretschmer von einer furchtbaren Entwicklung, sollte sich die Infektionsdynamik so fortsetzen, wie in den vergangenen zwei Wochen. Neben Thüringen und Bayern ist Sachsen eines der Bundesländer, das besonders betroffen von der vierten Corona-Welle ist. Laut Robert-Koch-Institut lag die 7-Tage-Inzidenz in Kretschmers Bundesland am Donnerstag (11.11.2021) bei 521,9.