
Kreml bestellt deutschen Botschafter zum Rapport
n-tv
Moskau behauptet, deutsche Diplomaten zögen die territoriale Unversehrtheit Russlands in Zweifel. Es geht jedoch nicht um den Ukraine-Krieg, sondern um eine Inselgruppe in der Nähe von Japan. Botschafter Lambsdorff wird deshalb ins Außenministerium zitiert - und gibt die Kritik prompt zurück.
Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, ist ins russische Außenministerium einbestellt worden. Das Ministerium warnte Deutschland in einer Protestnote davor, die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs in Zweifel zu ziehen und damit die von Japan beanspruchten südlichen Kurilen-Inseln nicht als Teil Russlands anzuerkennen. Es handele sich hier um eine von den Vereinten Nationen anerkannte Nachkriegsordnung. "Die russische Souveränität ist hier unumstritten", teilte das Ministerium mit.
Grund für die Einbestellung waren demnach Äußerungen der deutschen Botschafterin in Japan, Petra Sigmund. Moskau warf der Diplomatin vor, sie habe die russische Souveränität über die Inseln infrage gestellt und damit offen die territoriale Unversehrtheit des Landes angegriffen. Die deutsche Seite sei darauf hingewiesen worden, dass eine Solidarisierung mit juristisch nicht haltbaren Gebietsansprüchen Japans "besonders verhöhnend" sei in dem Jahr, da der 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und auch die Zerschlagung eines militaristischen Japans begangen werde.
