Korruption bei Olympia 2024? Razzia in Paris
Frankfurter Rundschau
In Paris wurde unter anderem die Zentrale des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele durchsucht. Laut Behörden besteht Korruptionsverdacht.
Paris – Unruhe bei den Organisatoren der olympischen Sommerspiele 2024 in Frankreich: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge kam es am Dienstagmorgen (20. Juni) in Paris zu Durchsuchungen sowohl im Hauptsitz des Organisationskomitees für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 als auch bei der Baugesellschaft Solideo. Grund dafür seien mögliche Korruptionsvergehen.
Ausschlagend für die Durchsuchungen seien Ermittlungen der französischen Finanzstaatsanwaltschaft gewesen, woraufhin jene Staatsanwaltschaft die Durchsuchung von zwei Objekten durch die OCLCIFF (Zentralstelle zur Bekämpfung von Korruption sowie Finanz- und Steuerkriminalität) und die BRDE (Brigade zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität) veranlasste.
Ziel der Durchsuchungen waren zum einen der Sitz des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele, als auch der Sitz der für die Spiele zuständigen Baugesellschaft Solideo. Das Komitee und die Baugesellschaft scheinen dabei, im Rahmen von Vorermittlungen aus den Jahren 2017 und 2022, ins Visier der Behörden geraten zu sein. So sollen sich die Ermittlungen von 2017 laut Spiegel mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft auf Vorgänge beziehen, die möglicherweise zu Veruntreuung öffentlicher Gelder und Vetternwirtschaft geführt haben.
Das andere Verfahren sei 2022 eröffnet worden und bezieht sich auf mehrere Verträge zwischen dem Organisationskomitee und Solideo. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bestehen durch diese Verträge der Anfangsverdacht für Interessenkonflikte und Günstlingswirtschaft.
Die Olympia-Organisatoren bestätigten die Durchsuchung am Dienstag: „Eine Durchsuchung der Polizei ist im Moment am Sitz des Organisationskomitees im Gange“ sagte Olympia-2024-Sprecher Jonathan Firpo.