"Konzentrierte Aktion": Forderung nach höheren Löhnen
ProSieben
Preissprünge machen vielen Verbrauchern zu schaffen, aber auch Unternehmen. Kanzler Scholz hat deswegen zu einer "Konzertierten Aktion" aufgerufen - welche Erwartungen es gibt.
Ökonomen und Politiker haben vor dem Startschuss der "Konzertierten Aktion" von Kanzler Olaf Scholz mit Arbeitgebern und Gewerkschaften dauerhaft höhere Löhne gefordert. "Nur höhere Löhne und Sozialleistungen können nachhaltig den Schaden für Menschen mit mittleren und geringen Einkommen kompensieren", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
SPD-Chefin Saskia Esken warnte davor, sich bei der Konzertierten Aktion auf Einmalzahlungen an die Beschäftigten zu beschränken. Die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm sagte der dpa: "Die Idee von Einmalzahlungen kann auch nach hinten losgehen." Wirtschaftsvertreter forderten den Staat zu Entlastungen für Unternehmen auf.
Der Auftakt der Aktion mit Bundesregierung, Gewerkschaften und Arbeitgebern ist am Montag im Kanzleramt. Anlass sind stark gestiegene Verbraucherpreise. Ein Regierungssprecher hatte gesagt, es werde noch nicht darum gehen, miteinander konkrete Schritte zu vereinbaren. Es solle ein Prozess eingeleitet werden. Ziel sei es, reale Einkommensverluste zu verhindern beziehungsweise abzumildern und gleichzeitig das Risiko einer "Preisspirale" zu verhindern. Es werde über ein ganzes Bündel von Maßnahmen gesprochen. Einmalzahlungen könnten ein Faktor sein, aber längst nicht der einzige.
Vor einer Woche waren Pläne aus dem Kanzleramt über steuerfreie Einmalzahlungen bekannt geworden. Im Gegenzug könnten Gewerkschaften bei Tarifrunden auf einen Teil der Lohnsteigerungen verzichten, um die Inflation nicht weiter anzuheizen, hieß es. Danach hagelte es jedoch Kritik, unter anderem von den Gewerkschaften.