
Kompromiss zu EU-Gaspreisbremse blitzt ab
n-tv
Manchen Staaten ist der angestrebte Gaspreisdeckel der EU einfach zu hoch und deshalb wirkungslos. Andere stellen die Maßnahme generell infrage. Entsprechend vertagen sich die Energieminister der EU-Staaten erneut - und hoffen nun auf eine Einigung im Dezember.
Die EU-Staaten streiten trotz eines Kompromiss-Vorschlags der EU-Kommission weiter über eine Preisgrenze beim Gaseinkauf. "Es war eine hitzige Debatte", räumte der tschechische Minister Jozef Sikela als Vorsitzender der Energieminister nach der Sonderkonferenz in Brüssel ein. Die offene Diskussion sei aber Ausgangspunkt für einen neuen Einigungsversuch beim nächsten Treffen am 13. Dezember.
Schon vor Beginn des Treffens war deutlich geworden, dass eine Verständigung auf einen Preisdeckel nicht zu erwarten war. Die Staaten verständigten sich aber zunächst darauf, einen neuen Referenzwert für den Preis zu finden, der bislang an der Amsterdamer Börse (TTF) definiert wird. Endgültig geeinigt haben sich die Staaten jedoch auf einen gemeinsamen Gaseinkauf sowie Erleichterungen für den Ausbau Erneuerbare Energie.
Die Kommission hatte eine Obergrenze bei einem Anstieg der Gaspreise im Großhandel vorgeschlagen. Diese soll nur unter hohen Auflagen greifen - wenn der Preis an der europäischen Gasbörse in den Niederlanden (TTF) über zwei Wochen hinweg höher als 275 Euro pro Megawattstunde liegt. Zugleich muss der Preis zuvor zehn Tage um mindestens 58 Euro über einem weltweiten Referenzpreis für Flüssiggas liegen. Derzeit liegt der TTF-Preis etwa über 100 Euro pro Megawattstunde. Im Sommer hatte er kurzzeitig bei über 300 Euro gelegen.
