
Kommunen sehen sich für Winter-Obdachlosenhilfe gut gerüstet
n-tv
Jena plant Schlafkapseln für Obdachlose, Erfurt will die Wohnungslosigkeit grundsätzlich bekämpfen: Welche Entwicklungen bei dem Thema herausfordern und wie man helfen kann.
Erfurt/Jena/Mühlhausen (dpa/th) - Die Thüringer Kommunen sehen sich mit Blick auf die Obdachlosenhilfe im Winter gut gerüstet. "Derzeit reichen die vorhandenen Kapazitäten aus, diese sind aber fast komplett ausgelastet", fasst Sprecherin Anja Schultz die Lage für die Stadt Erfurt zusammen. Für die kalte Jahreszeit würden keine größeren Engpässe erwartet. Auch in Jena, Weimar, Suhl, Eisenach, Mühlhausen und Leinefelde-Worbis stellen die Städte nach eigener Auskunft ein ausreichendes Kontingent an Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. In der Regel werden die Unterkünfte das gesamte Jahr über angeboten, Aufstockungen im Winter gibt es nur in Ausnahmefällen.
Während in den kleinen Kommunen die Lage weitgehend unverändert ist, zeigen sich vor allem in Erfurt und Jena die Auswirkungen immer weiter steigende Mietpreise. "In Erfurt liegt im unteren Preissegment des Wohnungsmarktes eine Verknappung vor", so Schultz. Statt immer neue Schlafplätze zu schaffen, wolle die Stadt das Problem der Obdachlosigkeit nun grundlegend angehen.
Aktuell werde ein Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit entwickelt, bei dem auch Akteure des Erfurter Netzwerkes Wohnungsnotfallhilfe und die Fraktionen des Erfurter Stadtrates einbezogen seien. Ziel sei es, dass die Betroffenen wieder einen Zugang zum regulären Wohnungsmarkt bekämen und die vorhandenen Angebote der Wohnungsnotfallhilfe entlastet würden. Zudem würden Bedarf und nötige Maßnahmen ermittelt.
