Kohle: Abschied oder Renaissance des fossilen Brennstoffs?
DW
Der Kohleausstieg soll kommen, zugunsten der erneuerbaren Energien. Doch gerade steigen die Emissionen weltweit. Um die Wirtschaft anzukurbeln, nach fast zwei Jahren Coronakrise, nutzen viele Länder wieder mehr Kohle.
Man könnte meinen, dass es Covid-19, die Debatten um den Klimawandel und Fridays for Future nie gegeben hätte. Die Emissionen, verursacht durch Kohlekraftwerke, nehmen weltweit zu und erreichen wieder Höchststände wie in Vorpandemiezeiten - allen voran in China. Das geschieht inmitten einer weltweiten Energiekrise. Steigende Öl- und Gaspreise, Wintereinbruch und auch der hohe Energiebedarf der sich wieder erholenden Volkswirtschaften haben dazu geführt, dass die Nachfrage nach Kohle nach einer langen Phase des Rückgangs nun wieder gestiegen ist.
Dabei hat die Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow diesen Trend noch verstärkt. Statt den Abschied vom fossilen Energieträger Kohle zu besiegeln, einigte man sich lediglich auf ein "Phase-down", also eine schrittweise Reduzierung der Kohleverstromung. Zu Beginn der COP26 hatte Alok Sharma, Präsident der Klimakonferenz, noch gehofft, dass der Kohleausstieg von der Weltgemeinschaft besiegelt werden könnte, um so die globale Erwärmung auf etwa 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Aber das ist nicht gelungen.