
Klingbeil darf "Operation Kanzler 2029" starten
n-tv
Aufatmen bei der SPD-Führung: Der Mitgliederentscheid endet mit einem deutlichen Votum für Schwarz-Rot. Das ist ein beachtlicher Erfolg für Parteichef Klingbeil, der in höchster Not im Alleingang das Kommando übernahm. Der kommende Finanzminister hat nun den notwendigen Rückhalt für eine noch schwierigere Aufgabe.
Zehn Wochen nach dem wohl niederschmetterndsten Wahlergebnis in der jüngeren Geschichte der Sozialdemokratie macht die SPD den Weg frei für eine abermalige Regierungsbeteiligung im Bund. Beim Mitgliederentscheid stimmten 84 Prozent für den Koalitionsvertrag mit CDU und CSU. Die Wahlbeteiligung von 56 Prozent ist solide angesichts der Tatsache, dass sich der Enthusiasmus der Basis für ein Bündnis unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz in eng gesteckten Grenzen hält.
Deutlich mehr Freude dürfte nach dem Votum Parteichef Lars Klingbeil verspüren: Er hat die 162 Jahre alte Partei vor der drohenden Implosion bewahrt. Nun ist es an ihm, als Vize-Kanzler und Bundesfinanzminister deren Wiederauferstehung anzuführen. Oder wie SPD-Generalsekretär Matthias Miersch das Ergebnis im Willy-Brandt-Haus kommentierte: "Wir können heute sagen, dass damit für uns der Grundstock gelegt ist, auch für das Jahr 2029 durch eine sehr gute Regierungspolitik die Weichen zu stellen, dass wir bei den nächsten Bundestagswahlen als stärkste Kraft herauskommen." Der dann logische, wenn auch nicht zwingende Kanzlerkandidat: Lars Klingbeil
