
Klimawandel verändert auch Friedhöfe
n-tv
Wie können Gräber in Zeiten des Klimawandels schön bepflanzt werden? Diese Frage hat zwei Friedhofsgärtner in Wiesbaden umgetrieben. Und sie starteten einen Versuch. Rechtzeitig zum Tag des Friedhofs am dritten Wochenende im September gibt es erste Ergebnisse.
Der Klimawandel wird unsere Friedhöfe verändern. Manche typischen und womöglich liebgewonnenen Blumen, Stauden und Gehölze könnten seltener werden - dafür kommen neue Sorten hinzu. Die Spuren von Hitze und Dürre der zurückliegenden Monate werden auch am kommenden Wochenende zum "Tag des Friedhofs" bei einem Besuch an den Grabstätten vielerorts sichtbar sein. Für Friedhofsgärtner bedeuten Sommer wie 2022 eine große Herausforderung.
Welche Pflanzen mit Trockenheit gut klarkommen - das testen die Wiesbadener Friedhofsgärtner Matthew Lynch und Stefan Grob seit diesem Jahr: In Reih' und Glied stehen 72 mit Holz eingefasste kleine Versuchsbeete auf dem Friedhof in Biebrich. Jede vierte Reihe wiederholt sich die Bepflanzung, mal wachsen rot blühende Blumen in den Kästen, mal Stauden oder Bodendecker. Manche bekommen pro Gießgang zehn Liter Wasser, manche fünf Liter und einige nichts. Die Kernfrage ist, wie ein Grab auch ohne viel Gießen gut aussehen kann.
In den Kästen wachsen unter anderem Begonien, Zauberschnee, Hainsimsen und eine besonders hitzeresistente Christusdorn-Variante, die mit wenig Wasser auskommt. Insgesamt ist das Projekt auf drei Jahre angelegt. Parallel wird auch die Temperatur und die Niederschlagsmenge an den Versuchsfeldern gemessen.
