
Klapse und Schreie, die doch geschadet haben
n-tv
Klaps, Ohrfeige, Drohung - das waren lange Zeit keine ungewöhnlichen Erziehungsmethoden. Vor 25 Jahren verbietet der Gesetzgeber dann Gewalt in der Erziehung. Was hat das Gesetz bewirkt?
Vor 60 Jahren geht Jörg Fegert, der damals acht Jahre alt ist, nur mit Lederhose in die Grundschule. "Weil es mit einem Rohrstock regelmäßig Schläge auf den Po gab", erzählt der ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm. "Damals waren körperliche Züchtigungen in der Schule schon verboten, aber immer noch völlig geläufig." Und Leder schützt dann eben mehr als Leinen.
Auch im Elternhaus erfahren viele Kinder seinerzeit körperliche Gewalt: Eine Ohrfeige für die heruntergestoßene Vase oder einen Schlag auf den Hinterkopf, weil Papa oder Mama einfach der Geduldsfaden reißt. In Deutschland habe sich in den vergangenen Jahrzehnten viel geändert, sagt Fegert.
