Kimmich spricht bewegt über "schwierige Zeit"
n-tv
Nationalspieler Joshua Kimmich steht durch seine zögerliche Haltung zum Impfen im Sturm der Entrüstung. Nun spricht der Profi des FC Bayern erstmals ausführlich über eine schwierige Zeit, die zu einer wichtigen Entscheidung führt. Kimmich ist kritisch und selbstkritisch.
Joshua Kimmich legte die gefalteten Hände in den Schoß, als er mit trauriger Miene seine Fehleinschätzung in der emotionalen Impffrage erklärte. "Es war für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen. Deshalb war ich auch so lange unentschlossen", sagte der Fußball-Nationalspieler, der sich nun doch für den Piks gegen Corona entschieden hat. "Deshalb konnte ich diese Entscheidung zu dem Zeitpunkt auch nicht treffen und musste vielleicht erst das durchleben, was ich jetzt durchlebt habe", erklärte der Star des FC Bayern München in der ZDF-"Sportreportage". "Rückblickend gesehen", hätte er die Entscheidung des Impfens gerne früher getroffen.
Bewegende Wochen liegen hinter dem Familienvater, der zweimal als Kontaktperson und einmal nach eigener Infektion in Quarantäne musste. Dazu hagelte es nach seinem öffentlich begründeten Impfzögern als Reaktion auf einen "Bild"-Zeitung-Bericht jede Menge Kritik, Kimmich stand im Zentrum von heißen Debatten, war Thema bei Talkshows, wurde zum meist diskutierten Sportler Deutschlands bis hinauf in die Bundesregierung. "Generell war es natürlich eine sehr, sehr schwierige Zeit für mich", sagte Kimmich, der seit über einem Monat nicht mehr spielen konnte. "Das schlechte Gewissen ist auf jeden Fall da. Also in erster Linie natürlich meiner Familie gegenüber, die sich viel anhören mussten, aber natürlich auch meinen Mitspielern gegenüber." Nun bekam er Lob von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. "Die Entscheidung für die Impfung von Joshua Kimmich verdient Respekt", schrieb der SPD-Politiker bei Twitter. "Er war nie ein Querdenker und hat nur zu lange gezögert."
Erstes Double der Vereinsgeschichte: Bayer Leverkusen gewinnt nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal. In der 81. Austragung des Finals reicht gegen den FC Kaiserslautern ein frühes Tor. 45 Minuten spielt das Team von Xabi Alonso mit einem Mann weniger, wegen Pyrotechnik wird die Partie unterbrochen.