
Kiew wirft Moskau "schmutzige Spielchen" bei Gefangenenaustausch vor
n-tv
Die Verhandlungen um einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland kommen nicht voran. Einigen können sich die Kriegsparteien auf den Austausch von Tausenden Kriegsgefangenen und Soldatenleichen. Nun werfen sich Kiew und Moskau gegenseitig vor, Vereinbarungen nicht einzuhalten.
Die Ukraine hält nach eigenen Angaben an dem mit Russland vereinbarten Austausch von Gefangenen und an der geplanten Übernahme von etwa 6000 toten Soldaten fest. Die Umsetzung der Vereinbarungen könne "in den kommenden Tagen" erfolgen, teilte der ukrainische Koordinierungsstab in Kiew mit. Zugleich wies der Stab russische Vorwürfe zurück, der Austausch der Gefangenen und die Übernahme der Leichen würden verzögert. Russland habe vielmehr ohne Einigung auf einen Termin selbst die Übergabe der Toten festgelegt.
Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski hatte zuvor erklärt, dass Moskaus Vertreter mit 1212 tiefgefrorenen Leichen in Kühlschränken am Übergabepunkt stünden. Auch die anderen Überreste seien auf dem Weg, jedoch fehlten die ukrainischen Vertreter. Medinski warf Kiew vor, sich nicht an Vereinbarungen zu halten und den Gefangenenaustausch zu verzögern. Die Ukraine solle die Überreste der Toten übernehmen, damit sich ihre Angehörigen von ihnen verabschieden könnten.
